„Wer nicht plant, wird verplant.“ April 2010

Der Umgang mit der Zeit nach dem Vorbild Jesu

Pfarrer Stefan Ruppert, Stetten

Gibt es Wege, unsere Zeit so zu strukturieren, dass wir all unseren Lebensbereichen, in denen wir gefordert sind, gerecht werden? „Der Umgang mit der Zeit ist in erster Linie eine Frage der Haltung, weniger der Technik“, meint Pfarrer Stefan Ruppert aus Stetten auf den Fildern. Beim Themenabend am Dienstag, 27. April, welcher vom Hauskreisvernetzungsteam im Neuffener Tal vorbereitet und veranstaltet wurde, hat Herr Ruppert dies ausführlich und verständlich, unterstützt durch eine Power-Point Präsentation, dargestellt. Den interessierten Besuchern, die sich aus den Tälesgemeinden im Neuffener Gemeindehaus zusammengefunden haben, wurden dabei wertvolle Impulse und Tipps gegeben.

Zeit sei von Gott geschenkte Zeit, aber eben auch begrenzte Zeit. Es gelte, diese zu schätzen und in Gewinn bringender Weise zu nutzen. Um dies umzusetzen ist Pfarrer Rupperts Rat, im Heute zu leben und die jetzige Lebenssituation bewusst wahrzunehmen und zu gestalten.

Für den Umgang mit der Zeit rät Pfarrer Ruppert, zielorientiert zu denken und zu planen. Wer sich entscheide, Zeit für etwas Bestimmtes zu investieren, für den bedeute das gleichzeitig den Verzicht auf eine andere Sache.

Als mögliche Übung, um die „Zeitfallen“ herauszufinden, schlägt Pfarrer Ruppert vor, einmal über einen längeren Zeitraum genau aufzuschreiben, wie viel Zeit für die einzelnen Tätigkeiten im Laufe eines Tages gebraucht werde. „So können wir von der ‚gefühlten‘ zur wirklich investierten Zeit finden.“

Herr Ruppert empfiehlt eine gute Planung und Ordnung für wichtige Bereiche: Stille mit Gott müsse genauso geplant werden wie Zeit für den Ehepartner oder die Kinder: „Wenn wir nicht planen, werden wir verplant.“
Entscheidend für uns sei, dass wir die richtigen Prioritäten setzen, so Pfarrer Ruppert. „Nicht die Dinge richtig machen, sondern die richtigen Dinge machen“, ist ein aussagekräftiger Grundsatz. Zu lernen sei dies am Vorbild Jesu, der aus der Stille und dem Hören auf den Vater zwischen unwichtig und wichtig unterscheiden konnte.
Einige erprobte Methoden stellen Möglichkeiten dar, die Zeit besser zu strukturieren. Herr Ruppert nennt als Beispiel die Eisenhower-Matrix. Hierbei gehe es darum, eine Balance zu finden zwischen dringlichen/wichtigen Dingen und Dingen, die zwar nicht dringlich aber eben auch wichtig sind, wie z.B. Beziehungen zu pflegen, Weiterbildungen, Erholungsphasen. Auch Störungen haben ihren Platz und der Umgang damit müsse gelernt sein. (Störungen sind meistens Ereignisse, die außerplanmäßig auftreten wie Krankheiten, Unfälle und sonstige unvorhergesehene Zwischenfälle).

Nach der Diskussion in Kleingruppen über die Fragen, was die Teilnehmer besonders angesprochen hat, welche Änderungen evtl. angestrebt werden und welche Schlüsse und Möglichkeiten sich aus dem Gehörten für die Arbeit im Täle ergeben könnten, stand Pfarrer Ruppert noch für Fragen zur Verfügung. Das Thema ist sicher noch nicht ausgeschöpft, jedoch haben die Zuhörer jede Menge Material für persönliche Hilfestellungen zum Thema „Zeit“ mitbekommen. Pfarrer Ruppert war es wichtig, Mut zu machen, trotz Scheitern diese Thematik immer wieder neu in Angriff zu nehmen. Er selbst empfinde dieses Thema immer wieder als herausfordernd und sei damit noch lange nicht fertig.