„Glauben wagen“ mit Tobias Menges vom OM

18. Juni 2013 – Linsenhofen


Mit praktischen Tipps und sehr persönlichen Beispielen hat Tobias Menges sein Referat zum Thema „Glauben wagen“ gestaltet. Rund 50 Interessierte haben trotz hochsommerlichen Temperaturen am 18. Juni 2013 den Weg ins Ev. Gemeindehaus in Linsenhofen gefunden. Tobias Menges ist Mitarbeiter von OM Deutschland, einer internationalen Missionsgesellschaft. Bereits im November vergangenen Jahres sprach er in Tischardt über das Thema „Glauben teilen“. Ging es an jenem Abend darum, wie wir mit Außenstehenden über unseren Glauben ins Gespräch kommen können, so hatte der jüngste Abend das Ziel, auf der Grundlage der damals geäußerten Fragen und Rückmeldungen, weiterführend die Barrieren zu entdecken und zu überwinden, die uns daran hindern, unseren Glauben offener zu leben und von Jesus Christus zu sprechen.

Herr Menges bemerkte, dass wir leider oft mangelhaft ausgerüstet sind als Verkündiger, falsche Prioritäten setzen und uns von negativen Gefühlen an unserem Auftrag hindern lassen. Oft erkennen wir auch fehlendes Interesse und fehlende Liebe zu den Menschen bei uns. Auch die Angst vor möglicher Ablehnung und davor, das Ansehen in der Welt zu verlieren, hält uns davon ab, von unserem Glauben an Jesus zu reden.

Die Bibel gibt uns einen wichtigen Hinweis gegen die Angst:– Liebe! In 1. Johannes 4 lesen wir: Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus.

Tobias Menges ging auch auf die Blockaden ein, die uns hindern, das Evangelium weiterzusagen. Dazu gehört z.B. unvergebene Schuld. Eine typische Strategie Satans ist es, uns Christen einzureden, wir seien in unserer Fehlerhaftigkeit nicht gut genug, das Evangelium weiterzugeben. Dabei dürfen wir uns bewusst machen, dass wir nicht perfekt sein müssen, um Jesu Liebe weiterzugeben, sondern dass Jesu Liebe perfekt ist und wir jederzeit in seinem Auftrag auf ihn hinweisen dürfen.

Eine wichtige Aussage von Glauben finden wir im Hebräerbrief, gleich in den ersten Versen des 11. Kapitels: Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

Der Glaube an die Existenz eines Gottes mache noch keinen Christen aus, an die Existenz eines Gottes glauben sogar die Dämonen, so Jakobus, der Bruder von Jesus. Gott muss für jeden persönlich eine Bedeutung bekommen, nur dann können wir „vertrauen“ und  mutige Glaubensschritte gehen. In der Bibel finden wir viele Beispiele, wo Menschen im Glauben Schritte wagten und nicht enttäuscht wurden: Noah baute die Arche obwohl für niemand die Notwendigkeit dafür sichtbar war. Abraham verließ mit seiner gesamten Familie seine Heimat und ging auf eine ungewisse Zukunft zu. Rahab versteckte die Boten Gottes, obwohl sie ihr Leben damit aufs Spiel setzte, … . Nur wenn wir tief davon überzeugt sind, dass Gott existiert und eine Beziehung mit uns möchte, auf die wir uns einlassen, wächst unser Vertrauen zu Ihm.

Mit einem netten Vergleich, den er „Hunde- und Katzentheologie“ nannte, illustrierte Tobias Menges, welches Verhältnis wir zu Gott haben sollten: Ein Hund sagt berührt: Du fütterst mich, du streichelst mich, du gibst mir ein zu Hause – DU musst Gott sein! Eine Katze dagegen sagt: Du fütterst mich, du streichelst mich, du gibst mir ein zu Hause – ICH muss Gott sein. Es wäre wünschenswert, wenn sich diese „Hundetheologie“ verbreiten würde.

Dass Nachfolge etwas „kostet“, wird nicht verschwiegen in der Bibel, das können wir im Hebräerbrief nachlesen.

Als Christen tragen wir Verantwortung. Nicht nur unsere Worte kommen bei unserem Gegenüber an. Viel mehr werden wir beobachtet und es wird beurteilt wie glaubwürdig wir sind. Je nachdem kann unser Verhalten Ablehnung, Skepsis, Neugierde, Respekt oder Offenheit hervorrufen.
Im 1. Korintherbrief wird dies deutlich umschrieben: Ihr seid unser Brief, in unser Herz geschrieben, erkannt und gelesen von allen Menschen! Ist doch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, durch unsern Dienst zubereitet, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln, nämlich eure Herzen.

Oft fehlt uns die Liebe zu unserem Gegenüber. So wie ein Bergführer seine wichtigste Aufgabe, für die er sich leidenschaftlich einsetzt, darin sieht, dass er seine Mannschaft erfolgreich ans Ziel, auf den Gipfel führt und dafür alles investiert, so soll unser Herz brennend werden für Jesus.

Welche Glaubensschritte als nächstes dran sind, dürfen wir uns von Gott zeigen lassen und wir werden immer wieder erleben, dass sich das Wagnis „Glauben“ lohnt, weil der lebendige Gott selbst in seiner Liebe alles investiert hat, damit wir in der geschenkten Liebe durch Jesus Christus unserem Nächsten begegnen können.

Wie könnte nun die zusammengefasste Antwort auf die Frage, wie Glaube wagen im Neuffener Tal aussehen könnte, lauten? Wenn wir Jesus Christus als unseren persönlichen Herrn und Heiland kennen, dürfen wir alle Ängste und Unsicherheiten beiseite legen und im vollkommenen Glauben und in der Gewissheit, dass er bei uns ist, die Menschen um uns herum wahrnehmen und ihnen die frohe Botschaft und die Liebe Christi weitersagen und vorleben.

Das Opfer des Abends kommt dem „Projekt Lichthaus“ in Halle zugute (http://www.lichthaushalle.de/), einem Café, das von einem Team von OM geführt wird. Neben dem öffentlichen Cafébereich werden mit einem offenen Konzept Projekte, Interaktionen und echter Austausch im Viertel und darüber hinaus gefördert. Für Begegnung, Beratung, Projekte, Events – besonders auch in der Verbindung zur Kunst – entsteht hier eine lebendige Plattform. Dabei ist Austausch und Gespräch über Gott und die Welt und in den verschiedensten Ausdrucksformen ein besonderes Anliegen.

Elvira Jaiser